Stoßdämpfer erneuern

Grundlagen, Unterschiede der Aufnahme, Arbeitsschritte zum Wechsel und Ersatz

Veröffentlicht am 12. November 2020
Aktualisiert am 30. November 2023

Fähigkeiten:

Bewertung: 3 von 5.

Aufwand:

Bewertung: 2 von 5.

Dauer:

Bewertung: 1 von 5.

Allgemeines

Damit die Federung vom Auto gut funktioniert, sind an allen vier Rädern Stoßdämpfer verbaut.

Beim Fahren werden Fahrbahnunebenheiten von den Rädern an die Karosserie weitergegeben. Damit es nicht zu starken Stößen oder Erschütterungen kommt, sind die Federn in der Radaufhängung verbaut. Das Nachgeben soll aber nicht zu einem lange andauernden Schwingen führen. Daher sollen die Stoßdämpfer diese Stöße und damit entstehenden Schwingungen dämpfen.

Die Stoßdämpfer von meinem Camaro sind unbekannt alt. An der Vorderachse finde ich die Dämpfung sehr mager. Zur Sicherheit werden vier neue bestellt.

Die korrekte Funktion lässt sich leicht testen: Man stützt sich auf eine „Ecke“ der Karosserie, ohne das Blech einzubeulen. Dann gibt man dem Wagen kräftige Stöße nach unten. Doie Karosse sollte sich dabei nicht aufschaukeln. Das Runter muss leichter und schneller gehen, als die Karosse selbst wieder zurück kommt. Ist die jedoch genauso schnell wieder oben oder fängt an zu schaukeln, dann sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Dämpfer defekt.

Entscheidend bei der Auswahl der hinteren Stoßdämpfer ist die Art der Blattfeder. Die Aufnahme, und damit die Auswahl des passenden Dämpfers, unterscheidet sich zwischen der Version mit Einzelblatt- oder Mehrfachblattfeder. Die vorderen Stoßdämpfer sind universal.

Mein Camaro hat eine Einzelblattfeder also werden die dafür benötigten Dämpfer bestellt.

Hintere Stoßdämpfer

Um besser arbeiten zu können, bocken wir den Wagen auf einer Seite etwas auf und lösen im Kofferraum die obere Haltemutter und nehmen die Gummibuchse und die Metallscheibe ab. Dann geht es unter den Wagen. Die Schraube ist schnell gelöst und der neue Stoßdämpfer eingefädelt. Wir schrauben oben die Mutter drauf, damit hält das erst einmal. Die neuen Gummis haben zwei unterschiedliche Seiten, bei denen die Führungsringe verschiedene Durchmesser haben. Wir nehme die Seite mit größerem Durchmesser auf die Blechseite. Oben und Unten kommen dann starke Metallscheiben Richtung Dämpfer bzw. Mutter.

Um das untere Auge auf die Höhe der Aufnahme zu bekommen, muss der Dämpfer komprimiert werden. Da wir den Wagen noch aufgebockt haben, geht das halbwegs gut. Um Kraft zu sparen, drücken wir den Dämpfer mit einem Montierhebel und Auflage auf eine Holzklotz hoch. Die Laschen des Halters drücke ich mit einer großen Zange etwas zusammen, dann lässt sich die Schraube durchdrehen. Da die Kunststoffplatten der Blattfedernaufnahme nach den Jahren auch alt und verschlissen sind, tausche ich diese gleich mit.

Vordere Stoßdämpfer

Die vorderen Stoßdämpfer sind ähnlich zu montieren. Oben wird die Mutter gelöst, Scheibe und Gummipuffer entnommen. Zum Lösen benötigt man noch einen 1/4“-Maulschlüssel. Unten sind zwei Schrauben, die durch Blechmuttern geschraubt sind. Das lässt sich auch gut demontieren. Um mehr Platz zu haben, bocken wir auch vorn den Wagen am Hilfsrahmen auf. Leider ändert das nichts an der Einfederung der Spiralfeder.

Der neue Dämpfer wird genauso eingesetzt. Von unten durch die Spiralfeder, oben mit Gummibuchse und Mutter. Zum Festziehen, müssen wir den Gewindestab mit einem 1/4“-Maulschlüssel festhalten, da der sich sonst mitdreht. Unten ist das Hereindrücken des Dämpfer schwieriger. Wie vor beschrieben, bleibt trotz Aufbocken der Abstand zwischen oberer und unterer Aufnahme gleich, so dass wir den Stoßdämpfer fast komplett zusammendrücken müssen.

Damit das besser gelingt, nehmen wir auf der Radseite wieder einen Holzklotz. Darauf kommt der lange Montierhebel und am anderen Ende ein kleiner Wagenheber. So kann man in Ruhe und mit wenig eigener Kraft den Dämpfer komprimieren, positionieren und die Schrauben reindrehen. Da die Schrauben sehr kurz sind, muss der Stoßdämpfer komplett hochgedrückt werden.

Das Anziehen der Schrauben muss mit Gefühl erfolgen, weil sonst die Blechmuttern kapitulieren. Am Ende zählt wieder das Ergebnis.