Veröffentlicht am 11. August 2019
Aktualisiert am 28. Januar 2024
Allgemeines
Die Fenster schließen nicht dicht? Hier erkläre ich wie man es richtig macht.
Alle Einstellungen der Welt werden nichts nützen, wenn man nicht weiß, wie ein „perfekt eingestelltes“ Fenster aussieht.
Die Oberkante des Fensters sollte in der Mitte der Dachdichtung sitzen und diese leicht zusammendrücken. Wenn das Fenster die Dichtleiste nur berührt, aber nicht zusammendrückt, gibt es ein Wasser- oder Luftleck. Ein Trick, um die Passform des Fensters am Glas zu überprüfen, ist das Einfädeln eines Geldscheines zwischen dem Glas und der Dichtung. Wenn wir den Schein herausziehen, sollten etwas Kraft nötig sein. Die Spannung muss an allen Stellen zwischen Glas und Gummi gleich sein. Ist dies nicht der Fall, muss das Glas angepasst werden. Außerdem sollte sich das Fenster beim Öffnen oder Schließen der Tür nicht an irgendeinen Teil der A-Säule oder des Daches stoßen.
Vordere Fenster
Abbau der vorderen Verkleidungen
Bevor es losgehen kann, müssen die Türverkleidungen abgenommen werden. Das hier beschriebene Vorgehen bezieht sich auf die Standardverkleidungen. Bei den Deluxeversionen sollte es ähnlich sein. Dort ist jedoch die Armlehne nicht abnehmbar.
Dazu wird als erstes der Türverriegelungsknopf abgedreht. Dann muss die Fensterkurbel abgenommen werden, indem man mit dem Federclipentriegler (Keine Ahnung wie sich das Ding wirklich nennt) den C-Feder-Clip löst. Die Armlehne ist mit drei Schrauben angeschraubt, wenn diese abgebaut ist, kann man den Türöffner mit dem Clip-Löser abziehen.
Zu letzt werden die vier Schrauben an der Unterkante gelöst, die die Türpappe fixieren. Jetzt muss die Türverkleidung angekippt und leicht hochgehoben werden. Nun sollten wir diese in den Händen halten.
An der Blechtür sollte jetzt noch eine Folie angeklebt sein, welche verhindert, das Wasser die Pappe aufweicht.
Einstellung des Fensters
Es gibt fünf Schritte, um das Glas einzustellen, die nacheinander bearbeitet werden müssen. Dies sind:
- Neigung vorne und
- Neigung hinten,
- Oberer Anschlag,
- Nach innen Neigung
- Unterer Anschlag
1. Glaslängsneigung einstellen
Dabei geht es um die Neigung der Scheibe in Längsrichtung, also von vorn nach hinten. Zunächst senken wir das Glas um 3 Zentimeter ab. Die innere Laufschiene steuert die Neigung des Fensters von vorne nach hinten. Wir lösen die Schrauben (5), die die Schiene halten, und verschieben das Fenster so, dass die Oberkante des Fensters mit der Oberkante der Türöffnung gleichmäßig ist. Dann werden die Schrauben angezogen.
2. Glasvor- und -nachlauf einstellen
Die Positionierung des Glases nach vorne und hinten wird durch zwei Schrauben (2) oben an der hinteren Scheibenführung gesteuert. Diese Führung ist oben geschlitzt oder mit einer Platte versehen, die eine Anpassung ermöglicht. Um diese Einstellung vorzunehmen, lösen wir die Schrauben an der Oberseite der Führung leicht und schieben den Kanal so, dass das Glas an der Vorder- und Hinterkante im Türrahmen gleichmäßig verteilt ist. Dann werden die Schrauben nach dieser Einstellung angezogen.
3. Oberen Glasanschlag einstellen
Die Aufstopper werden paarweise verwendet und sollten angepasst werden, wenn das Fenster die Dachdichtung zu stark oder zu wenig zusammendrückt, wie zuvor beschrieben. Sie sollten angepasst werden, wenn das Fenster in der Tür geschlossen ist. Wenn die Einstellung der Aufwärtsanschläge ein geschlossenes Fenster nicht zulässt, müssen wir möglicherweise die innere Laufschiene (5) einstellen. Die Anschläge (einer auf jeder Glasschienenseite) sind durch Zugangsöffnungen an der vorderen (3) und hinteren Seite (1) der Tür sichtbar. Wir lösen einfach die Befestigungsschrauben und bewegen jede einzelne, bis das Glas mit leichter Kraft gegen die Fensterdichtung drückt. Anschließend wieder alle Schrauben anziehen.
Wenn das Fenster nach dem Einstellen der Anschläge noch gespannt ist, müssen wir möglicherweise die innere Laufschiene einstellen. Die innere Laufschiene ist ein kurzer Kanal, der an die Tür angepasst ist und einen Weg für die unteren Rolle bietet. Der Türrahmen ist in den Bereich an der Rückseite der Schiene ausgespart, was eine Einstellung ermöglicht.
4. Glasquerneigung anpassen
Hierbei geht es um die Neigung des Glases von außen nach innen. Die vorderen und hinteren Fensterführungen sind oben offen, um eine Kippverstellung zu ermöglichen. Das Bewegen der Führungen rein bewegt das Fenster rein. Bewegen wir die Führungen nach außen, geht das Fenster nach außen. Für vorn sind das (12)+(11) für hinten sind das (2)+(4). Es klingt einfach, und das ist es auch, aber wir müssen sicherstellen, dass das Glas an allen Stellen gleichmäßig gegen die Dichtleiste abdichtet.
Wenn wir feststellen, dass sich das Glas nach außen bewegt, wenn wir fahren, liegt es wahrscheinlich an einem defekten oder fehlenden „Blow-Out“-Clip. Dieser Clip befindet sich in der Nähe der Oberseite der A-Säule und verhindert, dass sich die Scheibe nach außen bewegt, wenn das Auto mit hoher Geschwindigkeit gefahren wird. Dieser Clip sollte so gebogen werden, dass er eine nach Außenbewegung der Scheibe während der Fahrt verhindert.
5. Unteren Glasstop einstellen
Wir beenden den Einstellvorgang, indem wir überprüfen, wie weit das Fenster in die Tür hinunterrollt. Wenn es zu weit in die Tür hineinrollt, was durch zusätzlichen Kraftaufwand beim Herunterfahren des Fensters deutlich wird, müssen wir den unteren Anschlag an der Unterseite der Tür einstellen, bis das Glas richtig positioniert ist. Bei den Modellen 1968 & 69 gibt es keinen einstellbaren Anschlag.
Tür mit Beschriftung der Einstellpunkte
- Fenster Hinten Oberer Stopp
- Hintere Führung Obere Befestigungsschrauben
- Fenster Vorn Oberer Stopp
- Hintere Führung Untere Befestigungsschraube
- Innere Laufschienenschrauben
- Fenster Vorn und Hinten Stabilisierung
- Türöffner Befestigungsschrauben
- Fensterheber Zahnradanschlagschraube
- Fenster Zugangsöffnungen
- Fensterheberbefestigungsschrauben
- Vordere Führung Untere Befestigungsschraube
- Vordere Führung Obere Befestigungsschrauben
Hintere Fenster
Die hinteren Fenster sind etwas leichter einzustellen. Da sich das vordere Fenster dort jedoch anlehnt, ist das nicht minder wichtig. Die kleine hintere Scheibe sitzt in der Flucht etwas hinter der Türscheibe.
Die Vorgehensweise ist ähnlich.
Abbau der hinteren Verkleidungen
Auch hier, müssen die Türverkleidungen abgenommen werden. Allerdings muss dazu die hintere Rückenlehne und die Sitzbank ausgebaut werden.
Dann kann die Fensterkurbel abgenommen werden. Am Besten schraubt man dann die Teppichleisten ab, weil damit das Kunststoffprofil vom Türfalz gehalten wird. Das Kunststoffprofil entlang der C-Säule müssen wir unten etwas lösen und abziehen.
Zu letzt muss das o. g. Kunststoffprofil, welches die Verkleidung an der Türfalz fixiert, abgezogen werden. Die Folie der Verkleidung ist um die Türfalz gezogen und muss vorsichtig gelöst werden.
Jetzt muss die Türverkleidung von hinten angekippt und leicht nach vorn oben gezogen werden. Nun sollten wir diese in den Händen halten.
Am Blech sollte jetzt noch eine Folie angeklebt sein, welche verhindert, das Wasser die Pappe aufweicht.
Einstellung des Fensters
Die Oberkante des Fensters sollte auch hier in der Mitte der Dachdichtung sitzen und diese leicht zusammendrücken. Auch hier kann der Test mit dem Geldschein zwischen dem Glas und der Dichtung angewendet werden. Außerdem sollte die Chromschiene des Fensters nicht an die Türscheibe anschlagen.
Für die hinteren Fenster gibt es vier Schritte:
- Glasposition
- Neigung nach Innen
- Oberen Anschlag
- Parallelität
1. Glasposition
Die Scheibe können wir durch Lösen der Schrauben (1) und (2) an die C-Säule anpassen. Dazu verschieben wir die Scheibe nur waagerecht/horizontal bis es gut in der Dichtung sitzt.
2. Glasquerneigung anpassen
Die unterste Gewindestange (3) reguliert die Innen-/Außenneigung der Scheibe. Dazu lösen wir die Sicherungsmutter. Durch Verdrehen der Gewindestange mit einem Schlitzschraubendreher wird die Neigung eingestellt und damit der Anpressdruck auf der Länge der Dichtung.
3. Oberen Glasanschlag einstellen
Beim Schließen des Fensters bewegt sich dieses an das Türfenster und dichtet es an der hinteren Kante ab. Das Fenster sollte sich maximal soweit schließen, dass der Spalt zwischen Türscheibe und Chromleiste etwa 2-3 mm beträgt. Ist es zu wenig oder zu viel, können wir das mit dem Anschlag (4) anpassen.
4. Glasparallelität
Die Parallelität also Flucht des Glases auf der Länge zur Scheibe der Fahrertür und der Anpressdruck an der C-Säule wird mit den Schrauben (1) und (2) reguliert. Dazu lösen wir wieder die Sicherungsmuttern und können dann mit einem Schraubendreher die Gewindestangen justieren.
Hintere Seitenwand mit Beschriftung der Einstellpunkte
- Vordere Führung Oben
- Hintere Führung Oben
- Untere Führung/Neigungseinstellung
- Oberer Fenster Stopp
- Fensterheberbefestigung, die anderen 4 Schrauben