Veröffentlicht am 7. August 2019
Aktualisiert am 8. Mai 2023

Ich habe auf diesen Seiten vieles zusammengestellt, was zur Restauration, Verbesserung und Reparatur am Auto nötig war und ist.
Bei allen Arbeiten am Fahrzeug muss man sich immer vor Augen halten, dass der Camaro kein Sammlerstück aus einer Ausstellung ist. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, ist mein Camaro nicht mehr original. Somit ist es auch unsinnig, hier zu versuchen, um alles in der Welt die „Originalität“ zu erhalten.
Ich zitiere mal:
Camaros wurden zu einer Zeit in Massenproduktion hergestellt, als es darum ging, so viele Autos wie möglich zu bauen, ohne sich Gedanken über die Einheitlichkeit von einem Auto auf dem Fließband zum nächsten zu machen. Für jedes Auto, das genau in die Parameter dessen, was als „richtig“ gilt, passt, gibt es mindestens zwei, die es nicht tun, aber genauso original sind wie an dem Tag, als sie vom Band rollten.
„Camaro Restoration Guide 1967-1969“, Motorbooks, 1997. ISBN: 978-0-7603-0160-9, Seite 7
Der Autor Jason Scott vom Restoration Guide beschreibt in seinem Buch auch die Vorgehensweise zur Restauration. Unter Anderem wird eine Checkliste abgebildet, in der dann die benötigten Teile und die kalkulierten Arbeitsstunden eingetragen werden sollen. Also alles, was der „Restaurator“ meint zu benötigen.
Jetzt kommt es: Am Ende der Liste soll man die Preise vom Material verdoppeln und die Arbeitsstunden verdreifachen. Das betrifft auch das Werkzeug. Ich habe bereits über 1000 EUR in extra Werkzeug und Hilfsstoffe investiert. Mit dieser „Rechnung“ bekommt man dann einen realen Überblick der benötigten Kosten und Zeit.
Da mein Camaro keine besondere Ausstattung hat und kein besonderes Modell ist, wird er auch nie einen sehr hohen Wert erreichen. Um so wichtiger ist sicherlich die Beschränkung auf das für mich Sinnvolle. Es macht eben keinen Sinn, den realen Wert des Fahrzeuges durch Restaurationsmaßnahmen um ein vielfaches zu überschreiten. Mein Camaro war das typische „Hausfrauenauto“. Kleinster V8, Automatik, keine Klima, rote Sitze und weißes Dach.
Wichtig ist der Erhalt des Zustand, die Fahrbarkeit und eine gute Optik.
Z/28
Beim Kauf trägt unser „Cooper“ die Zeichen eines Chevrolet Camaro Z/28. Die Z/28-Modelle sind straßentaugliche Rennwagen und so Traum eines jeden Fans. Sie wurde ab 1967 gebaut, da an der amerikanischen Trans Am Rennserie nur frei verkäufliche Fahrzeuge teilnehmen durften.
Der Clone
Da er aber nur die Embleme dran hat, wird er als „Clone“ bezeichnet. In den USA werden diese Fahrzeuge gern unter dem Titel „Tribute“ verkauft, was nicht so abwertend klingt.
„Clone“ sind Fahrzeuge, welche einem bestimmten Model oder einer Ausstattungslinie nachempfunden werden. Bei Chevrolet werden sämtliche Ausführungen „SS“ = Super Sport, „RS“ = Rally Sport oder „Z/28“ kopiert.

Z/28 steht ursprünglich für den Ausstattungscode RPO Z28 der Preisliste, von dem 1969 nur rund 21.000 Stück gebaut wurden. Der RPO Z28 beinhaltete einen speziellen 302 in3 Motor (in3 = Kubikinch und entspricht rund 4,9 Liter Hubraum), ein 4-Gang-Schaltgetriebe, Scheibenbremsen und andere leistungsfördernde Extras. Bei Clonen werden äußere Karosseriedetails wie Motorhauben, Scheinwerfer, Räder und Embleme, selbst das Armaturenbrett und die Sitze montiert. Das Ganze geht soweit, dass auch Motoren und Getriebe verpflanzt werden (nennt man „swapping“). Teilweise sind die „Fälschungen“ so gut gemacht, dass man die Fahrzeuge auf den ersten Blick nicht entlarvt. Erst die Fahrgestellnummer oder andere Details wie die Cowl Tag geben Aufschluss.
Doch nur Basis
Anhand der Cowl Tag ließ sich schnell ermitteln, dass der Cooper kein Z/28 ist. Auch sonst kein Sondermodell, nur die reine Basis.
Da ich nicht der typische Blender bin, rüste ich die Embleme zurück auf Ursprung. In 2021 lasse ich den Cooper komplett lackieren. Damit verliert er auch die Streifen und Spoiler an Front und Heck.


Die Farben sind annährend gleich. Durch den Lichteinfall (links Wolken, rechts Sonnenschein) erscheint er heller Rot.