Veröffentlicht am 15. August 2019
Aktualisiert am 29. November 2024
Inhalt
Allgemeines
Bei so einem alten Auto benötigt man immer wieder Ersatzteile oder Zubehör – sei es für kleinere Reparaturen oder umfangreichere Restaurierungen. Standardverschleißteile wie Schläuche, Leitungen, Kabel, Filter oder Glühlampen sind bei deutschen Teilehändlern und Online-Shops problemlos erhältlich. Auch im örtlichen Baumarkt findet man oft gängige Standardware.
Spezifische Teile für diese Fahrzeuge sind jedoch meist nur bei spezialisierten Classic-Car-Shops in den USA verfügbar. Glücklicherweise gibt es für beliebte Modelle nahezu alle Ersatzteile als Neuanfertigungen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass diese Neuteile in der Regel Reproduktionen sind. Echte Originalteile aus den 60er- und 70er-Jahren, sogenannte NOS (New Old Stock), sind nur noch selten zu finden und werden kaum ins Ausland versandt. Zudem ist die Passgenauigkeit von lizenzierten oder nicht lizenzierten Nachbauten nicht immer optimal. An der hier gezeigten Instrumententafel musste ich beispielsweise einiges nacharbeiten und anpassen.
Europäische Händler
Deutsche und europäische Online-Versandshops bieten sich als Bezugsquellen an. Innerhalb der EU ist die Bestellung problemlos und ähnlich einfach wie bei großen Online-Plattformen. Die Versandkosten bleiben in einem akzeptablen Rahmen, selbst für sperrige Teile fallen keine überhöhten Kosten an.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch diese Händler mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind wie wir. Sie müssen die Teile aus Übersee beschaffen, was zu längeren Lieferzeiten von 2 bis 6 Wochen führen kann.
Zudem müssen die Händler die Teile auf Lager halten und die damit verbundenen Verwaltungs- und Handlingskosten tragen. Dies führt dazu, dass die Ersatzteile für den Endverbraucher aufgrund des erforderlichen Gewinns teurer werden. Rückgaben können bei speziellen Beschaffungswaren unter Umständen komplizierter sein.
Ein Vergleich zeigt, dass fahrzeugspezifische Teile bei einer Bestellung über diese Händler etwa 30 % teurer sind als bei einem direkten Selbstimport.
Eine interessante Zwischenlösung bietet der Händler Rockauto. Der Shop ist auf Deutsch verfügbar, und man kann die Teile direkt in Euro bezahlen, inklusive der Einfuhr- und Versandkosten. Allerdings werden die Teile möglicherweise direkt aus den USA versendet.
Amerikanische Shops
Werden die Artikel direkt aus den USA verschickt, fallen neben den nicht unerheblichen Versandkosten, die sich nach Gewicht und Abmessungen richten, auch die Einfuhrumsatzsteuer und Zollgebühren an. Im Internet gibt es verschiedene Zollrechner (meiner Meinung nach ist der vorgenannte der beste) zur Kalkulation dieser Kosten. Allerdings ist die Berechnung nie zu 100 % genau, da die Umrechnung des Wechselkurses durch die Zolldienststelle erst am Tag der Einfuhr in die EU erfolgt. Da dieses Datum im Voraus nicht genau bestimmbar ist, kann es zu kleinen Abweichungen zwischen der Kalkulation und den tatsächlichen Kosten kommen.
Grundsätzlich nutze ich diese Beschaffungsmöglichkeit gerne. Die Shops sind trotz der englischen Sprache einfach zu bedienen. Die Abwicklung ist unkompliziert, und die Lieferung erfolgt in der Regel recht zügig.
Auch die Abwicklung der Einfuhrgebühren ist kein großes Problem. Mithilfe der Versandverfolgung lässt sich die Position des Pakets feststellen, inklusive der Bearbeitung durch den Zoll. Je nach Versanddienstleister (DHL, UPS, USPS, FedEx usw.) erhält man die Einfuhrrechnung im Voraus und zahlt vor der Lieferung, oder der Paketbote kassiert bei der Übergabe. Es ist hilfreich, vorher die zu erwartenden Kosten (siehe Zollrechner) ermittelt zu haben. FedEx schickt die Rechnung teilweise auch erst nachträglich per Post.
Leider sind die Versandkosten in den letzten Jahren stark gestiegen. Für kleine Teile (zum Beispiel in der Größe einer Zigarrenschachtel) mit einem Materialpreis von unter 20 EUR werden oft 30 bis 40 EUR Versandkosten verlangt!
Fazit
Die Bestellung ist einfach, man kann leicht telefonisch nachfragen. Die Kosten sind deutlich höher als bei anderen Varianten.
Fazit
Die Teilepreise sind deutlich günstiger, als bei der Bestellung in der EU, jedoch sind die Versandkosten und die Einfuhr zu beachten.
Transporteure
Um bei Bestellungen in den USA möglicherweise Versandkosten zu sparen, gibt es noch zwei weitere Alternativen:
Containerdienstleister
Eine Alternative ist, die Teile über einen Dienstleister oder Transporteur einführen zu lassen. Dabei gibt man im Shop eine spezielle Kundennummer sowie die Anschrift des Dienstleisters als Empfänger an.
Nach dem Eintreffen beim Transporteur werden die Teile in einen Überseecontainer verladen. Der Dienstleister übernimmt dann sowohl den Transport als auch die Abwicklung der Einfuhrformalitäten. Zusätzlich zu den Transportkosten fallen hierbei auch Handlingsgebühren an. Diese Variante eignet sich besonders für schwere oder große Teile wie Motoren, Getriebe oder Karosserieteile sowie ggf. Scheiben oder Räder.
Eigene US-Adresse
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei einem Versanddienstleister in den USA eine Shipping-Adresse zu registrieren. Dadurch erhält man eine Art Postfach, an das alle Bestellungen geliefert werden können. Diese Bestellungen werden dann gesammelt, neu verpackt und nach Europa versandt. Nach Ankunft in Europa werden die Lieferungen sortiert und an den Empfänger weitergeleitet.
Auch dieser Dienstleister erhebt zusätzliche Gebühren. Diese Variante eignet sich besonders, wenn Bestellungen aus verschiedenen Shops stammen, insbesondere von solchen, die ausschließlich an Adressen in Nordamerika liefern.
Fazit
Beide Transportvarianten können Geld sparen, müssen es aber nicht. Hier ist ein Vergleich der Kosten unbedingt angeraten.