Teilebeschaffung

Grundlagen, Vorgehen, Varianten, Beschreibung

Veröffentlicht am 15. August 2019
Aktualisiert am 21. Mai 2023

Allgemeines

Bei so einem alten Auto benötigt man immer mal wieder Ersatzteile oder im Fall einer kleinen oder oder großen Restauration diverses Zubehör. Für einfache Verschleißteile, Schläuche, Leitungen, Kabel, Filter, Glühlampen usw. liefert jeder deutsche Teilehändler oder Onlineshop das Material. Auch im Baumarkt um die Ecke wird man bei Standardware fündig.

Fahrzeugspezifisches bekommt man dagegen nur bei ausgewiesen Classic-Car-Shops in den USA. Es gibt glücklicherweise für die beliebten Modelle nahezu alles als Neuteil. Dabei sollte man aber beachten, dass diese Neuteile allesamt Nachbauten sind. Es gibt nur sehr wenige neuewertige Originalteile (sogenannte NOS = New Old Stock) aus den 60/70-ern und die werden nicht gern ins Ausland verschickt. Die Passgenauigkeit der Lizenzteile, oder nicht lizensierten Teile, ist nicht immer berauschend. An der weiter unten gezeigten Instrumententafel musste ich sehr viel nachbearbeiten und anpassen.

Europäische Händler

Als Bezugsquelle bieten sich sowohl deutsche, europäische und natürlich amerikanische Online-Versand-Shops an. Innerhalb der EU ist die Bestellung völlig problemlos. Das geht so einfach wie beim großen A->Z. Die Versandkosten bleiben im Rahmen und sperrige Teile kosten keine Unsummen.

Allerdings haben diese Händler das gleiche Problem wie wir. Sie müssen die Teile in Übersee bestellen. Daher kann, bei Beschaffungsware, die Lieferung länger (2 bis 6 Wochen) dauern.

Darüberhinaus müssen sie Teile bevorraten und lagern, ihre Verwaltung und Handling kosten. Zuzüglich des notwendigen Gewinns werden die Ersatzteile für uns teuer. Rücknahmen gestalten sich aber u. U. schwierig bei Beschaffungsware.

Mein Vergleich hat ergeben, dass die Bestellung der fahrzeugspezifischen Teile ca. 30 % teurer ist, als bei Selbsteinfuhr.


Ein Zwitter im Vergleich ist der Händler Rockauto. Der Shop ist deutsch, man zahlt nicht nur die Teile in Euro, sondern gleich Einfuhr und Versand. Die Teile werden aber direkt aus den USA verschickt.

Amerikanische Shops

Kommen die Artikel hingegen direkt aus den USA, so kommen neben den nicht unerheblichen Versandkosten (die sich nach Gewicht und Abmessungen richten) auch noch die Einfuhrumsatzsteuer und die Zollgebühren hinzu. Im Internet gibt es zur Kalkulation der Kosten verschiedene Zollrechner (vorgenannter ist nach meiner Meinung der beste). Die Berechnung passt nicht 100 %-ig, da die Kursumrechnung der Zolldienststelle tagaktuell erst bei Einfuhr in die EU erfolgt. Das Datum ist im Vorfeld nicht fix bestimmbar, daher gibt es leichte Unterschiede zwischen Berechnung und Realität.

Grundsätzlich nutze ich diese Möglichkeit der Beschaffung. Die Shops sind einfach zu handhaben, trotz der englischen Sprache. Die Abwicklung ist unkompliziert und die Lieferung in der Regel sehr schnell.

Die Bearbeitung der Einfuhrgebühren ist auch kein Hexenwerk. Mit der Versandverfolgung lässt sich die Position des Pakets feststellen, auch ob das Paket vom Zoll bearbeitet wird. Abhängig vom Versanddienstleister (DHL, UPS, USPS, FedEx usw.) bekommt man die Einfuhrrechnung vorher und bezahlt vor Lieferung oder der Paketbote kassiert bei Übergabe. In diesem Fall biete es sich an, vorher die zu erwartenden Kosten (s. Zollrechner) ermittelt zu haben. FedEx schickt z. T. die Rechnung hinterher mit der Post.

Fazit

Die Bestellung ist einfach, man kann leicht telefonisch nachfragen. Die Kosten sind deutlich höher als bei anderen Varianten.

Fazit

Die Teilepreise sind deutlich günstiger, als bei der Bestellung in der EU, jedoch sind die Versandkosten und die Einfuhr zu beachten.

Transporteure

Um bei Bestellungen in den USA an den Versandkosten ggf. noch sparen zu können, gibt es noch zwei weitere Alternativen.

Containerdienstleister

Eine Möglichkeit ist, die Teile von einem Dienstleister/Transporteur einführen zu lassen. Beim Shop wird eine Kundennummer und die Anschrift des Dienstleisters als Empfänger angegeben.

Beim Transporteur angekommen, werden die Teile in Überseecontainer geladen. Dieser übernimmt dann den Transport im Container und die Abwicklung der Einfuhrformalitäten. Er ruft natürlich neben den Transportgebühren auch Handlingsgebühren auf. Die Variante bietet sich für schwere oder große Teile (Motor, Karosserie) an.

Eigene US-Adresse

Als weitere Möglichkeit kann man in den USA bei einem Versanddienstleister eine Shipping-Adresse registrieren. Man erhält dann sowas wie ein Postfach und kann sämtliche Bestellungen dorthin liefern lassen. Diese werden gesammelt, umverpackt und nach Europa versandt. Hier angekommen werden die Lieferungen neu sortiert und dann an den Empfänger verschickt.

Auch dieser Dienstleister verlangt zusätzliche Gebühren. Diese Variante bietet sich bei Bestellungen an, die von unterschiedlichen Shops geliefert werden. Es gibt Online-Shops, die z. B. ausschließlich an Adressen in Nordamerika versenden.

Fazit

Beide Transportvarianten können Geld sparen, müssen es aber nicht. Hier ist ein Vergleich der Kosten unbedingt angeraten.

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