1968

Details und Unterschiede des Modelljahres

Veröffentlicht am 3. April 2021
Aktualisiert am 10. Juli 2025

Allgemeines

Neben leichten optischen Anpassungen wurde beim 1968er Camaro auch die Hinterachs-Federung überarbeitet. Anstelle einer einfachen Monoblattfeder kam – je nach Motorisierung oder gewählter Ausstattung – eine mehrlagige Blattfeder zum Einsatz. Auch die Stoßdämpfer wurden neu abgestimmt. Darüber hinaus wurde der fahrerseitige Stoßdämpfer auf die hintere Seite der Achse versetzt. Ebenso änderte sich hier der obere Aufnahmepunkt des Dämpfers. Der nicht mehr hinter, sondern in Fahrtrichtung vor der Achse sitzt. Auf der Beifahrerseite war der Stoßdämpfer in Fahrrichtung vor der Achse angebracht.

Fahrzeuge mit dem stärkeren 12-Schrauben-Differential erhielten grundsätzlich die mehrlagige Blattfeder. Dazu gehörten alle SS-Modelle, der Z/28 sowie Fahrzeuge mit dem 5,4-Liter-V8 (327 in3)1 mit 275 brutto SAE-HP in Verbindung mit dem manuellen 4-Gang-Getriebe. Das Standard-Differential mit 10 Schrauben am Deckel war hingegen mit der Einfachfeder kombiniert, mit dem alle anderen Fahrzeuge serienmäßig ausgeliefert wurden.

An den Bremsen selbst änderte sich technisch nichts – allerdings enthielt die Option „Scheibenbremsen“ ab sofort immer auch den Bremskraftverstärker, der zuvor separat bestellt werden musste.

Zum Start des Modelljahres 1968 standen sieben Innenfarben und fünfzehn Außenfarben zur Auswahl. Neu war die Möglichkeit, stoffbezogene Sitzbezüge im sogenannten „Houndstooth“-Muster zu bestellen. Daraus ergaben sich 64 mögliche Kombinationen aus Innen- und Außenfarbe. Im Laufe des Modelljahres kamen weitere Lackfarben hinzu, gleichzeitig entfielen einige – darunter z. B. Tuxedo Black.

Auch äußerlich gab es Veränderungen: Die vorderen kombinierten Blink- und Standlichter wurden von rund auf rechteckig/oval umgestaltet. Der Kühlergrill erhielt eine markanter ausgeprägte V-Form. Am Heck veränderte sich das Design der Rückleuchten: Sie wurden größer und erhielten eine verchromte Trennleiste zwischen den Kammern.

Eine weitere sichtbare Änderung betraf die neu eingeführten Seitenmarkierungsleuchten. Der 1968er Camaro trug nun vorne am Kotflügel orangefarbene und hinten rote Seitenpositionsleuchten. Diese wurden aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) eingeführt und waren ab 1968 für alle Neufahrzeuge in den USA verpflichtend.

Beim 67er-Modell lautete der Schriftzug auf Motorhaube und Heckklappe noch „Chevrolet“, während das Wort Camaro kleiner und in einem separaten Feld ausgeführt war. Beim 1968er wurde die Anordnung umgekehrt: Nun stand Camaro groß und deutlich im Vordergrund, darunter in kleinerer Schrift by Chevrolet.

Direkt hinter den Scheinwerfern wurde bei den V8-Modellen auf den Kotflügeln ein Emblem mit der jeweiligen Motorgrößenbezeichnung angebracht. Die bisherigen runden Außenspiegel wurden durch rechteckige Varianten ersetzt. Ein Außenspiegel auf der Beifahrerseite war – sowohl 1967 als auch 1968 – ab Werk nicht verfügbar.

Das kleine Dreiecksfenster in den Türen entfiel zugunsten eines vollständig versenkbaren Seitenfensters. Fahrzeuge ohne die optionale Klimaanlage wurden stattdessen mit der sogenannten Astro Ventilation ausgestattet – einer Frischluftzufuhr über zwei seitlich im Armaturenbrett integrierte, individuell einstellbare Lüftungsdüsen. Das Luftvolumen ließ sich über einen Schieberegler in der äußeren Fußraumverkleidung regulieren.

Zur Verbesserung der Insassensicherheit wurden das Armaturenbrett, die A-Säulen und die Armlehnen zusätzlich gepolstert. Optional war nun eine Holzmaserung in Nussbaumoptik für das Mittelteil des Armaturenbretts erhältlich.

Die Mittelkonsole – sofern bestellt – wurde vollständig neu gestaltet. Während zuvor drei runde Zusatzinstrumente unterhalb des Armaturenbretts montiert werden konnten, waren es ab 1968 vier rechteckige Instrumente, die nun in die Mittelkonsole integriert waren.

Die serienmäßigen kurzen hinteren Stoßstangenhörner kamen sowohl im Modelljahr 1967 als auch 1969 zum Einsatz. Beim 1968er Camaro hingegen wurden sie nicht mehr ab Werk montiert. Kurz vor Produktionsbeginn wurde ihre Verwendung gestrichen – entsprechend entfielen auch die unteren Befestigungspunkte in der Heckschürze. Zwar lassen sich die Hörner am Stoßfänger des 1968er Modells nachträglich anbringen, sie waren jedoch werkseitig nicht mehr vorgesehen.

Ab dem Modelljahr 1968 konnten Front- und Heckspoiler optional ab Werk bestellt werden – eine Neuerung, die später insbesondere beim Z/28 eine markante Rolle spielte.

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben musste ab 1968 die Fahrgestellnummer (VIN) von außen sichtbar angebracht sein. Zu diesem Zweck wurde auf der Fahrerseite des Armaturenbretts ein schmaler Metallstreifen mit der eingeschlagenen Nummer angenietet, der durch einen Ausschnitt unterhalb der Windschutzscheibe ablesbar war – ein Verfahren, das in ähnlicher Form bis heute verwendet wird. Zuvor befand sich die Fahrgestellnummer an der A-Säule der Fahrerseite, verdeckt beim Öffnen der Tür sichtbar.

SS-Option

Für das neue Modelljahr änderte sich wenig. Der Basis-Motor des SS war weiterhin der 5,7-Liter-Motor (350 in3) mit 295 brutto SAE-HP.

Darüber hinaus konnten die 6,5 Liter (396 in3) „Big-Blocks“ mit bis zu 375 brutto SAE-HP geordert werden.

Auch die Ausführungen mit Aluminium-Zylinderköpfen für den 6,5-Liter-Motor waren verfügbar.

RS-Option

Auch im Modelljahr 1968 war die RS-Option (Rally Sport) weiterhin bestellbar. Die größte technische Änderung betraf den Antrieb der Scheinwerferklappen: Anstelle von Elektromotoren, wie sie 1967 verwendet wurden, kamen nun Vakuumzylinder zum Einsatz. Diese wurden über den Unterdruck des Vergasers angesteuert.

Ein wichtiger Unterschied: Die Klappen ließen sich nur bei laufendem Motor öffnen, da nur dann genügend Unterdruck für die Betätigung zur Verfügung stand.

Die Rückfahrleuchten sind auch hier in der Heckschürze verbaut.

Z/28

Der Bekanntheitsgrad der Z/28-Option stieg im Modelljahr 1968 deutlich, und es wurden insgesamt 7.199 Einheiten verkauft.

Zu Beginn des Modelljahres trugen die Fahrzeuge noch die Hubraumangabe 302 auf den vorderen Kotflügeln. Ab März 1968 wurde diese Beschriftung durch das markante Z/28“-Logo ersetzt.

Statt der einfachen hinteren Monoblattfeder kamen ab 1968 vierlagige Blattfedern zum Einsatz, was der höheren Fahrdynamik und Belastbarkeit diente.

Der 4,9-Liter-V8 (302 in3) konnte bei unveränderter Leistung mit einer optionalen „Cross-Ram“-Ansaugbrücke ausgestattet werden, die zwei seitlich versetzte 500 cfm 2 Holley Doppel-Registervergaser aufnahm. Die offizielle Leistungsangabe unverändert. Eine weitere Vergaser-Ansaugbrückenvariante war ebenfalls verfügbar.

Preise

Der Listenpreis bezieht sich auf die jeweils kleinste Motorisierung ohne weitere Optionen.

(In der dritten Spalte die gerundeten Preise nach Bereinigung der Inflation (mit Stand 2021) und Umrechnung zum Wechselkurs von USD in EURO.)

Zur Verdeutlichung des Niveaus sei erwähnt, dass das amerikanische Durchschnittseinkommen in den 1960ern rund 6.000 USD pro Jahr betrug. In Deutschland beträgt das Einkommen im Mittel 55.000 EUR (Stand 2021).

TypPreis 1968Preis 2021
Coupé R6USD 2.588EUR 16.200
Cabriolet R6USD 2.802EUR 17.500
Coupé V8USD 2.694EUR 16.800
Cabriolet V8USD 2.908EUR 18.200
Wichtigsten Optionen:
Z22 = Rally Sport PaketUSD 100EUR 600
Z27 = Super Sport Paket mit L48 5,7 LiterUSD 200EUR 1.200
Z28 = Special Performance Paket mit Z28 4,9 LiterUSD 380EUR 2.400

Anmerkungen

  1. in3, auch „cui“, „cu in“ oder „ci“ ist die amerikanische/imperiale Volumeneinheit des Hubraums. Als SI-Einheit wird cm3 verwendet. Umrechnung: 1 in3 = 16,387 cm3; 1 cm3 = 0,061 in3 ↩︎
  2. cfm ist die Abkürzung für „cubic feet per minute“ (dt. Kubikfuß pro Minute) und bemisst den Volumenstrom. Eine vergleichbare SI-Einheit ist m3/h. In Bezug auf Vergaser beschreibt diese Zahl den Gemischdurchsatz. Umrechnung 1 m3/h entspricht ca. 0,589 cfm; 1 cfm entspricht ca. 1,699 m³/h ↩︎