Tiefentladeschutz nachrüsten

Grundlagen, Auswahl, Varianten, Beschreibung, Anleitungen der Arbeitsschritte zur Montage

Veröffentlicht am 22. Dezember 2024
Aktualisiert am 5. Januar 2025

Fähigkeiten:

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Aufwand:

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Dauer:

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Allgemein

Im Artikel zum Trennen des Bordnetzes von der Batterie habe ich erklärt, wie man ein Relais zum Schutz des Elektronetzes nachrüstet. Dabei gibt es jedoch ein Problem: Das Relais bleibt angezogen, solange der Schalter betätigt ist. Wird vergessen, die Stromversorgung rechtzeitig zu unterbrechen, entleert das Relais die Batterie allmählich. Dies geschieht zwar nicht sofort, aber nach einigen Wochen Stillstand kann die Batterie so tiefentladen werden, dass sie Schaden nehmen kann. Das ist natürlich alles andere als optimal und mir bereits ein paar Mal passiert. Bisher konnte ich die Batterie immer überzeugen ihren Dienst wieder aufzunehmen. Also muss ich mir was einfallen lassen.

Lösung

Um das Entleeren zu vermeiden wird ein Batteriewächter bzw. Tiefentladeschutz nachgerüstet, der beim Unterschreiten einer eingestellten Spannung den Stromkreis einfach trennt. Der Einsatz ist auch für die übrigen Verbraucher im Fahrzeug möglich, allerdings darf der fließende Strom nicht größer als 25 Ampere werden.

Dabei kann der Schutz sowohl in die originale Bordnetzausführung als auch in modifizierte Systeme integriert werden. Um den Anforderungen beider Varianten gerecht zu werden, gehe ich auf beide Szenarien ein.

Teilebedarf

Der Teilebedarf ist als Vorschlag und Idee zu verstehen. Selbstverständlich können die Teile individuell gewählt und angepasst werden.

Als Schutzgerät habe ich mich für den bis 25 A belastbaren Voltage Guard II von Beaufort electronics aus Deutschland entschieden.

Variante Original

Ergänzung des Tiefentladeschutzes in das unmodifizierte originale Bordnetz

  • 1x Batteriewächter 12 V, 25 A
  • 1x KFZ-Schalter
  • 1 m KFZ-Leitung 6 mm2 ROT
  • 1 m KFZ-Leitung 1,5 mm2 SCHWARZ
  • 1x Sicherungsautomat max. 30 A
  • Kabelschutzschlauch
  • Diverse Pressverbinder 6 mm2
  • Diverse Kabelschuhe 6 mm2 und 1,5 mm2
  • Diverses Befestigungsmaterial

Variante mit Relais

Ergänzung beim Vorhandensein eines zusätzlichen Relais zum Abschalten der Bordspannung. Er wird in den Ansteuerkreis des Relais geschaltet und unterbricht diesen.

  • 1x Batteriewächter 12 V, 25 A
  • 1x KFZ-Schalter
  • 1 m KFZ-Leitung 1,5 mm2 Bunt
  • 1 m KFZ-Leitung <1,5 mm2 SCHWARZ
  • 1x Sicherungshalter oder Sicherungsautomat 10–20 A
  • Kabelschutzschlauch
  • Diverse Pressverbinder 2,5 mm2
  • Diverse Kabelschuhe 1,5 mm2
  • Diverses Befestigungsmaterial

Durchführung

Ein Tiefentladeschutz ist bei älteren Fahrzeugen, mit möglicherweise vorhandenen Kriechströmen im Bordnetz, eine sinnvolle Ergänzung.

Variante Original

In der originalen Ausführung führt das Hauptstromkabel direkt von der Batterie zum Anlasser. Ein dünneres Kabel verläuft von der Batteriepolklemme zu einem Kontaktpunkt an der Kühlerzarge hinter der Batterie und von dort weiter zum Spannungsregler sowie zum Hupenrelais.

In meiner Lösung nutze ich dieses dünnere Kabel, das zum Kontaktpunkt führt und trenne es.

Original Chevrolet

Der Wächter wird mit Vorsicherung in diesen Strompfad geschaltet. Der Massepunkt am Kotflügel oder der Kühlerzarge wird verwendet und der Rest der Ansteuerung verdrahtet.

Original Chevrolet mit Tiefentladeschutz

Variante mit Relais

In meiner Variante ist im Strompfad zum Spannungsregler und zum Hupenrelais bereits ein 80 A Lastrelais zwischengeschaltet, welches mittels eines Schalters im Innenraum betätigt wird.

Vorsicherungen sind vorhanden, und die neue Verkabelung ist ebenfalls vollständig umgesetzt.

Meine Lösung nur mit Relais

Der Wächter wird in den Ansteuerkreis des Relais gesetzt und der Rest verdrahtet.

Die Darstellungen sind nur schematisch, die genaue Verdrahtung ist anhand der Kontaktbelegung der Bauteile auszuführen.

Meine Lösung mit Relais und Wächter

Der Wächter trennt den Stromkreis zum Sicherungskasten nach Unterschreiten der eingestellten Spannung z. B. 11,5 Volt. Das Zuschalten erfolgt wieder automatisch, wenn die Spannung steigt, z. B. nach dem Laden der Batterie. Sollte ein Zuschalten im Notfall notwendig sein, kann mit dem externen Schalter das Zwangs-Ein ausgelöst werden. So besteht auch bei einem schlechten Ladezustand der Batterie die Möglichkeit den Motor u. U. zu starten.