Karosserie und Fahrwerk

und Wagenheberpunkte

Veröffentlicht am 15. August 2020
Aktualisiert am 1. Dezember 2024

Karosserie

  • Unibody-Konstruktion (Semi-Monocoque): Der Camaro basiert auf einer Unibody-Konstruktion, was bedeutet, dass die Karosserie und der Rahmen weitgehend integriert sind. Im Gegensatz zu einem klassischen Leiterrahmen, bei dem die Karosserie auf einem separaten Rahmen montiert ist, ist die Karosserie des Camaro teilweise strukturell tragend. Dieser Ansatz reduziert das Gewicht und verbessert die Steifigkeit.
  • Subframe vorne: Er hat allerdings einen vorderen Hilfsrahmen, der die Vorderradaufhängung, den Motor und das Getriebe trägt. Dieser Rahmen ist mit der Karosserie verschraubt und trennt die strukturellen Kräfte von der vorderen Aufhängung.

Bremsen und Lenkung

  • Lenkung: Die serienmäßige Lenkung war eine Kugelumlauflenkung (Recirculating Ball Steering), die optional mit einer Servounterstützung erhältlich war, um das Lenken zu erleichtern. Diese Art von Lenkung war nicht so präzise wie moderne Zahnstangenlenkungen, aber sie war für die damaligen Verhältnisse robust.
  • Bremsen: Es gab sowohl Trommelbremsen an allen vier Rädern als auch optional Scheibenbremsen an der Vorderachse. Die Bremsscheiben vorne boten eine deutlich bessere Bremsleistung, insbesondere in leistungsstärkeren Modellen.

Radaufhängung und Fahrwerk

  • Vorderradaufhängung (Front Suspension): Der Camaro verfügt über eine klassische Einzelradaufhängung an der Vorderachse. Hierbei kommen obere und untere Querlenker zum Einsatz, die über Schraubenfedern (Coil Springs) und Teleskopstoßdämpfer (Telescopic Shocks) ergänzt werden. Dieses Layout wird als „Short-Long Arm“ (SLA)-Aufhängung bezeichnet, was eine gute Mischung aus Komfort und Handling ermöglicht.
  • Hinterradaufhängung (Rear Suspension): An der Hinterachse hat der Camaro eine Starrachse (Solid Rear Axle), die auf Blattfedern (Leaf Springs) gelagert ist. Diese einfache, aber robuste Konstruktion war typisch für Fahrzeuge der Zeit und bot eine hohe Belastbarkeit bei gleichzeitig kostengünstiger Produktion. Die Blattfedern sorgten für eine gewisse Stabilität, obwohl das System im Vergleich zu modernen Aufhängungen eher steif war.

Hinterachse (Rear Axle)

  • Handling und Fahrkomfort: Die Kombination aus Einzelradaufhängung vorne und Blattfederstarrachse hinten ermöglichte ein solides, aber manchmal hartes Fahrverhalten. Diese Konfiguration war für Geradeausfahrten und Beschleunigung ideal, was den Camaro auf Drag-Racing-Strecken besonders beliebt machte. In Kurven zeigte das Fahrzeug jedoch im Vergleich zu modernen Aufhängungssystemen Schwächen.
  • Tuning und Modifikationen: Viele Besitzer modifizierten die Aufhängung des Camaro, um das Handling zu verbessern. Häufige Upgrades waren stärkere Stabilisatoren (Sway Bars), verstellbare Stoßdämpfer und Torsionsstreben (Traction Bars) für die Hinterachse, um die Kraftübertragung auf die Straße zu optimieren.

Performance

  • Der Camaro war mit verschiedenen Hinterachsübersetzungen erhältlich, je nach Motor- und Getriebekombination. Häufig verwendete Hinterachsen waren die GM 10-Bolt– und 12-Bolt-Achsen. Die 12-Bolt-Achse galt als besonders robust und war bei leistungsstarken Modellen wie dem Camaro Z/28 oder SS 396 Standard.
  • Die Übersetzungsverhältnisse variierten je nach Ausführung. Die hohe Übersetzung der Achse war wichtig für Beschleunigungsleistung und Endgeschwindigkeit. Beispielsweise waren für Drag-Racing-Modifikationen oft niedrigere Übersetzungen (z. B. 4.10:1) erhältlich, während Straßenmodelle eher moderatere Übersetzungen (z. B. 3.31:1) hatten.

Da die Themen Karosserie und Fahrwerk nun doch einen größeren Umfang annehmen, lege ich eine übergeordnete Seite an, unter der ich alles zusammenfasse. Die einzelnen Punkte, sind über das Hauptmenü zu erreichen.


Hinweis zum Anheben des Fahrzeugs

Bei Arbeiten am Fahrwerk oder dem Unterboden ist es erforderlich, den Wagen irgendwie bzw. irgendwo anzuheben oder aufzubocken. Beim Camaro sind die Seitenschweller dafür nicht geeignet. GM hat extra dafür eine Darstellung mit den geeigneten Punkten herausgebracht. Solltet ihr selbst oder eine Werkstatt am Wagen Hand anlegen, so beachtet das unbedingt. Anderenfalls können Schäden an der Karosserie entstehen. (Bei den Querlenkern wäre ich allerdings auch vorsichtig)