Scheinwerferrelais nachrüsten

Grundlagen, Auswahl, Beschreibung und Anleitung der Arbeitsschritte zur Montage

Veröffentlicht am 5. Juni 2020
Aktualisiert am 3. Februar 2024

Fähigkeiten:

Bewertung: 4 von 5.

Aufwand:

Bewertung: 3 von 5.

Dauer:

Bewertung: 3 von 5.

Allgemeines

Für die Zulassung in Deutschland müssen u. a. die Scheinwerfer von US auf EU umgebaut werden. Dabei werden die originalen „Sealed-beam“-Scheinwerfer mit 2-Fadenlampen gegen „moderne“ H4-Scheinwerfer o. ä. getauscht.

Die H4 haben jedoch mit 50 W und 65 W eine höhere Leistung als die alte Abblendlicht mit 40 W und das Fernlicht mit 60 W. Damit es in der Betriebszeit zu keinen Überlastungen des Schalters oder der Stromkreise kommt, können Relais in den Lastkreis mit entsprechender Absicherung eingebaut werden.

Bei den Fahrzeugen dieser Epoche sind für die Scheinwerfer keine Schmelzsicherungen verbaut, sondern Bimetallsicherungen direkt im Schalter. So bleiben die Stromkreise auch nach einem Kurzschluss beim Durchbrennen eines Scheinwerfers noch funktionstüchtig, da der Bimetall nach dem Abkühlen den Stromkreis wieder automatisch schließt (s. weitere Beschreibung auch hier)

Hinweis: Sollten die Scheinwerfer mal flackern oder anfangen zu blinken, macht der Schalter seinen Job. Man muss dann unbedingt nach einem Leitungsdefekt – durchgescheuerter Draht, einer losen Klemmstelle oder einem losen Stecker suchen. Durch den Überstrom schaltet der Bimetall ab, kühlt aus und schaltet wieder zu und dann wieder ab… .

Teilebedarf

Der Teilebedarf ist als Vorschlag und Idee zu verstehen. Selbstverständlich können die Teile individuell gewählt und angepasst werden.

  • 1x KFZ-Relais 12 V, 20 A mit einem Schließer
  • 1x Sicherungshalter 10 A
  • 2 m KFZ-Leitung 1,5 mm2 GRÜN
  • 2 m KFZ-Leitung 1,5 mm2 BRAUN
  • 1 m KFZ-Leitung 1,5 mm2 ROT
  • Diverse Pressverbinder 1,5 mm2
  • Diverse Kabelschuhe 1,5 mm2
  • Diverses Befestigungsmaterial

Durchführung

Zuerst studiere ich den Stromlaufplan. Der Lichtschalter schaltet beim Herausziehen von „Aus“ auf „Standlicht“ auf „Fahrlicht“. Drehen ist für die Helligkeit der Innenbeleuchtung bzw. zum direkten Anschalten selbiger. Der beste Punkt zum Zwischenschalten der Relais ist der Abgang vom Fernlichtschalter (folgend rechtes Foto) im Fahrerfußraum. Mit dem Fußschalter wird zwischen Abblend- und Fernlicht umgeschaltet.

Die Relais binde ich im oberen Bereich des Armaturenbretts hinter den Instrumenten an. Um die Relais anzuschließen, trenne ich am Fernlichtschalter die abgehenden Leitungen (grün und braun) zu den Scheinwerfern (s. folgende Fotos). Vom Schalter weg, nehme ich die Leitung als Ansteuerung für die Relais. Das Zwischenklemmen erfolgt mit entsprechenden Pressverbindern. „Stromdiebe“ bzw. Schneidklemmen sind tabu!

Von dort wieder zurück auf die anderen Enden der getrennten Leitungen. Zum Relais muss noch Plus (rot) und Masse (schwarz) von einer extra Sicherung. Hier reichen 10 A, der Leiterquerschnitt sollte 1,5 mm² betragen, Original liegt AWG 16.

Für „Elektriker“ nachfolgend ein Auszug des entsprechenden Abschnitts vom angepassten Stromlaufplan.